Hainbuch Friedrich

Das lautlose Sterben der Bienen – Ursachen, Konsequenzen, Auswege

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Beschreibung

Bisher gibt es über das rätselhafte Sterben der Insekten (neben Honigbienen und Wildbienen sind u.a. auch Hummeln betroffen) nur Vermutungen, so werden neben dem steigenden Gebrauch von Spritzmitteln gegen Maisschädlinge (besonders im Verdacht: das Insektizid Clothianidin des Chemiekonzerns Bayer) u.a. Mobilfunkstrahlung (dieser Faktor wird im vorliegenden Buch allerdings nicht berücksichtigt), Mutationen der Gene, einseitige Nahrung aufgrund von Monokulturen und sinkender Artenvielfalt, aufgeräumte und sterile Gärten etc. genannt. Überragend jedoch scheint der Einfluss der Agrarwirtschaft zu sein. Die Entwicklung zu immer größeren heckenlosen, industrialisierten und überdüngten Agrarflächen ist auch durch eine zunehmende Anzahl ökologisch wirtschaftender bäuerliche Betriebe bisher nicht aufzuhalten. „Schon seit Jahren warnen Imker, Umweltschützer und Wissenschaftler vor den tödlichen Nervengiften. Sie wirken bereits in winzigen Dosen und werden vom Wind, Pollen, Staub, Bodenpartikeln und Wassertropfen weiträumig in der Umwelt verteilt“, stelltt beispielsweise die Initiative „Rettet den Regenwald“ zu recht fest. Die AutorInnen des vorliegenden Buches halten selbst einige Bienenstöcke. Sie schildern vor allem die Entwicklung in Grossbritannien. Hinsichtlich der „letzten Chancen“ für die Bienen (und damit letztlich auch für die Erhaltung der Menschen) sind sie skeptisch, zu mächtig scheint die Lobby von Grosslandwirten, Supermärkten etc., die in Monokulturen billige Nahrungsmittel produzieren (bzw. diese verkaufen) wollen. „Wir haben erlebt, dass Honigbienen eher wie Maschinen als wie Tiere behandelt wurden, als ganzjährige Bestäuber und Honigproduktionsmaschinen. Das hat die Natur nicht gewollt“ (S.260). Abgesehen vom Naturbegriff, der hier eine Unveränderlichkeit nahelegt (dabei sind Ökosysteme auch ohne Zugriff des Menschen durchaus dynamisch) ist die Schlussfolgerung sicher richtig: eine einseitige, weniger nährstoffreiche Nahrung schwächt die Abwehrmechanismen, hinzu kommen Agro-Chemikalien, die Klimaerwärmung, wodurch die Bienengesundheit zusätzlich leidet. Welche Folgen das Insektensterben für die Tierwelt (z.B. Vögel, besonders Singvögel) und die Pflanzenwelt hat – wenn sich z.B. Schädlinge wie die Roßkastanien-Minimiermotte intensiver vermehren – ist noch gar nicht klar. Die jährliche Bestäubungsleistung der Bienen in der BRD wird auf mehrere Milliarden Euro jährlich beziffert. Doch muss man alles in einen materiellen Wert setzen, um die Schutzwürdigkeit anzuerkennen? Ein umfassendes Insekten-Monitoring wäre nötig, um das Ausmaß der Entwicklung zu begreifen. Die Zeit drängt, jedes Jahr wird es stiller im Frühling und Sommer auf den Feldern und in den Parks und Gärten. Die Dramatik der Entwicklung – längst sind noch nicht alle Bienenarten bekannt, sie drohen auszusterben, bevor sie überhaupt entdeckt werden konnten, die Bestandsrückgänge sind enorm – in den letzten Jahren erschreckt selbst international renommierte Fachleute. Die Wirtschaft wie auch die grossen Bauernverbände denunzierten entsprechende Veröffentlichungen jedoch als „unseriös“ oder gar „erfunden“. Hörenswert ist in diesem Zusammenhang übrigens auch das Radio-Feature vom 25.1.2018 im Deutschlandfunk, „Das leise Sterben der Insekten“ von Susanne Billig und Petra Geist. Hier wird auch darauf hingewiesen, dass ggf. die Hartz IV-Regelungen überdacht und Grundsicherungen geschaffen werden müssten, damit sich alle Menschen ökologisch erzeugte Lebensmittel leisten könnten. (Gerald Grüneklee)

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

sehr guter Zustand, 128 S., farbige Abb., kart.

Autor

Erscheinungsort

Magdeburg

Erscheinungsjahr

2014

ISBN/ISSN-Nummer

978-3-89432-135-2

Verlag