Die Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg 1936-1939

Beschreibung

Ziel des Buches ist eine Versachlichung und Entmythologisierung der Debatte über die Brigaden, die bisher zwischen den polen „antifaschistische Helden“ und „moskauhörige Stalinisten“ abgehandelt werden. Der Band betritt insofern Neuland, als umfassend die Innenansichten der Brigaden referiert werden, zum einen der Führung (Kader, Kriegsdisziplin, Schulung und Ausbildung sowie die Rolle der Politkommissare sind hierzu Stichworte) wie auch der Lebenswirklichkeiten der einfachen Soldaten (Motivation und politische Überzeugung, Frontalltag, Kampfmoral). In diesen Bereichen ist das Buch anschaulich geschrieben. Leider versteht sich das Buch jedoch als Baustein für die Erforschung der Geschichte der kommunistischen Arbeiterbewegung: „Ansprüche und Wirklichkeit der kommunistischen Ideologie und ihrer historischen Handlungsträger werden innerhalb der Internationalen Brigaden dechiffriert und analysiert“, heisst es auf dem Rückumschlag. Dabei klingt bereits an, dass die bedeutende Rolle der Anarchistinnen und Anarchisten im Spanischen Bürgerkrieg hier einmal mehr unterschlagen wird. Tatsächlich hat die Autorin das Kunststück fertiggebracht, die Rolle des Anarchismus im spanischen Bürgerkrieg kaum auch nur zu erwähnen, von Augustin Souchy abgesehen („Nacht über Spanien“) ist von ihr wohl auch kein entsprechender Augenzeugenbericht ausgewertet worden, auch die Werke z.B. von Abel Paz oder Hans Magnus Enzensberger („Der kurze Sommer der Anarchie“, zu Durruti) fehlen in der Bibliographie. Kein Hinweis etwa auf die Colonna Durruti, die Centuria Erich Mühsam. Auch meint sie, die soziale Revolution des Anarchismus habe sich lediglich in Barcelona manifestiert, vom restlichen Katalonien, Aragon etc. bei ihr kein Wort.