Der Ziegelbrenner
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„Drei Millionen Bände mit Druckschriften, 70.000 mit Handschriften, 500.000 Autographen, 300.000 Karten waren bei Kriegsbeginn in dem mächtigen Ihne-Bau Unter den Linden untergebracht. Alle, die im Kuppelsaal arbeiteten, Walter Benjamin, Erich Auerbach, Richard Alewyn, haben bezeugt, dass sie so gut wie alles, was sie suchten, wohlsortiert und einzigartig erschlossen vorfanden. Aber sie alle hatten die Bibliothek, die Stadt, das Land verlassen müssen, lange bevor auch das gepriesene Bücherdomizil aufhörte zu funktionieren. Wie sollte man drei Millionen Bände und die anderweitigen Schätze retten? Mit preussischer Disziplin wurde das unfassbare Manöver durchexerziert. Zu Beginn des letzten Kriegsjahres war die Bibliothek fast komplett geräumt. Und eben war der letzte der dreissig Flucht- und Bergungsorte belegt, da musste man schon wieder ans Räumen denken. Die Ostfront rückte näher. Den vermeintlich sicheren Osten aber hatte man vor allem gewählt. Die letzten Kriegswochen gerieten auch der Berliner Bibliothek zum Verhängnis. Rund 800.000 Bände, fast ein Drittel ihres einstigen Bestandes, büsste sie ein. Was überlebte, war aufgeteilt zwischen West und Ost und konnte erst nach der Wende wieder zusammengeführt werden. Dieser Prozess hält an“ (FAZ, 25.3.2009).
sehr guter Zustand, 160 S., mit ausklappbarer Karte der Auslagerungsorte, kart.
Kleine historische Reihe Band 8
EA
Voigt Gudrun
Hannover
1995
3-931614-08-5
Laurentius