Der Ziegelbrenner
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Aus der Bibliothek von Günter Zint. Die Sexarbeit wird bis heute, wo nicht gänzlich tabuisiert, so doch zumindest mit einem „Unterschichtenphänomen“ (drogenabhängige StricherInnen, von Freiern unterdrückte Frauen etc.) und mit Zwangsprostitution gleichgesetzt. Dabei arbeiten in jedem der grösseren Industriestaaten auch Tausende von Studentinnen als Prostitutierte, und es ist anzunehmen, dass die Tendenz „dank“ Studiengebühren, sinkender öffentlicher Beihilfen bei der Ausbildung etc. international eher zunehmend ist. Da ist es höchste Zeit, dass endlich auch Erfahrungsberichte erscheinen, die vielleicht den überfälligen Wandel des öffentlichen Bewusstseins einleiten könnten. Die Autorin des vorliegenden Buches, eine Berlinerin, kam mit Anfang 20 nach Berlin, um Mathematik zu studieren. Das Elternhaus war nicht begütert (die Mutter, eine Bibliothekarin, unterstützte mit ihrem Gehalt das kleine, nicht so gut laufende Hotel ihres Mannes mit), und als Ausländerin bekam sie auch kein Bafög oder andere öffentliche Unterstützung. Da die Arbeitsbedingungen im Aushilfsbereich (z.B. Gastronomie, Putzjobs, Kinderbetreuung) aufgrund des durch Hartz IV eingeleiteten Drucks zum Lohndumping führen – eine Tätigkeit, mit der sich neben dem Studium das Studium selbst, eine Wohnung und in diesem Fall auch ein arbeitsloser ausländischer Freund finanzieren lassen, ist so legal kaum mehr möglich -, lag eine Arbeit im vergleichsweise gut bezahlten Rotlichtmilieu nahe. Diese Umstände und ihre Tätigkeiten schildert die Autorin recht anschaulich und offen. Sie scheut dabei auch vor Tabus (wie den Tarifen für die entsprechenden Dienstleistungen) nicht zurück.
Buchschnitt angestaubt, 284 S., Pappband, geb.
Best Book
Rossi Sonia
Gütersloh, München
2009 (Lizenzausgabe der Ausgabe Ullstein Verlag, Berlin 2008)
RM Buch und Medien