Siebenundzwanzigster Einwurf des Ziegelbrenners

Der vermutlich VORLETZTE EINWURF: Günter Zint, die 68er-Revolte & der ganze Rest

Liebe Leserinnen und Leser, die „Einwürfe“ wehen nun in schneller Folge durch das virtuelle Universum. Seinen Grund hat dies in der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) – mehr dazu im nächsten Einwurf -, weshalb ich nun fix die teils bereits vorbereiteten Einwürfe durchs Netz schicke.

Zunächst möchte ich nachdrücklich auf meinen neuen gedruckten Buchkatalog (den ersten seit fünf Jahren, seit dem letzten Anares-Katalog) hinweisen: „Bibliothek Günter Zint – Fotograf, Augenzeuge, Chronist“.

Bekannt wurde Günter Zint vor allem durch seine Fotografien von Protestaktionen der 1960er , 70er und 80er Jahre, so der APO und der Anti-Atom-Bewegung, aber auch durch seine Musikerfotografien aus Hamburg (die Beatles im Star-Club, Jimi Hendrix etc. sowie Fotos aus dem Kiez von Hamburg-St.Pauli, u.a. von Prostituierten wie Domenica).
Günter Zint war weit mehr als der Mann mit der Kamera – er war (und ist!) immer auch teilnehmender Beobachter. Und seine Aufnahmen waren und sind weit mehr als bloße Momentaufnahmen: „Günter Zint ist ein Erzähler von Kurzgeschichten, die sich zu einem optischen Raum verdichten und die man durch Sprache in Bewegung setzen kann wie einen Film“, so der Fotografie-Professor Jörg Boström.

Frisch erschienen ist nun also der Antiquariatskatalog zur „Bibliothek Günter Zint“. Enthalten sind darin rund 1.100 Bücher – darunter etliche signierte – sowie über 100, zumeist signierte Original-Fotografien. Dieser Katalog ist mit einer Einführung in Zints Leben und Werk sowie mit einer Bibliographie versehen. Er ist damit über den reinen Verkaufskatalog hinaus ein kleiner Beitrag zu einer noch zu schreibenden Zint-Biographie. Ebenso ist der Katalog eine kleine Begleitpublikation zu Zints Ausstellung „Wilde Zeiten“, die dieses Jahr gleich mehrfach gezeigt wird, so bis zum 17. Juni in Oldenburg: www.stadtmuseum-oldenburg.de/ausstellungen/sonderausstellungen/guenter-zint/.

Der 132-seitige, bebilderte und auf hochwertigem Papier gedruckte Katalog kann ab sofort gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro angefordert werden – Bestellungen lege ich den Katalog auf Wunsch natürlich gerne kostenlos bei, Aufgrund der fotografie- und zeitgeschichtlichen Bedeutung der Sammlung wird der geschlossene Verkauf bevorzugt (über Hinweise auf potentiell interessierte Institutionen bzw. entsprechende Vermittlungen freue ich mich natürlich). Ab dem 1.7. beginnt dann der Einzelverkauf.

Auch einige der ikonographischen Bilder der 68er-Bewegung – vor allem von protestierenden Studierenden in Berlin -, die u.a. im „Stern“ und im „Spiegel“ publiziert wurden, stammen von Günter Zint. 2018, das ist auch „50 Jahre ´68“. Aus diesem Grund will ich auch auf meine entsprechende Buchrubrik hinweisen: www.ziegelbrenner.com/produkt-kategorie/buecher/1968-folgen/.

Was die 68er-Bewegung betrifft, so erschien im Missy Magazine in Ausgabe 2/ 2018 ein lesenswertes Dossier zu den in der deutschsprachigen Rezeption bisher sehr vernachlässigten Schwarzen und queeren Aspekten dieser Bewegung: missy-magazine.de/magazin/ – mein Facebook-Post zu diesem Heft wurde von Facebook übrigens wegzensiert. Bei der Rezeption der 68er-Bewegung kann es nicht darum gehen, nun auch schon wieder 50 Jahre alte Zöpfe unhinterfragt weiter wuchern zu lassen, sondern es geht darum, die angestoßenen Impulse weiterzuentwickeln. Und diese Anregungen gab und gibt es durchaus – wenn auch der flexible Kapitalismus im neoliberalen Zeitalter geschickt Autonomie in Selbstoptimierung umzubuchstabieren wusste. Wie schon die Situationistische Internationale im Vorfeld von 1968 formulierte: „Die Revolution ist neu zu erfinden. Das ist Alles“. Denn, wie auch die Schriftstellerin Annie Ernaux unlängst in der „taz“ bemerkte: „Die Herrschaftsverhältnisse sind noch dieselben“. Nötig bleibt die bisher uneingelöste Revolution damit allemal.

2018, das ist auch „50 Jahre Burg Herzberg Festival“, ein Festival, auf dem man auch heute noch den hippiesken Charakter von einst spüren kann. Aus Anlass dieses Jubiläums erschien auch ein opulentes Buch, in dem ebenfalls Fotos von Günter Zint enthalten sind: www.burgherzberg-festival.de/herzberg-buch/.

Schließlich ist 2018 auch der 200. Geburtstag von Karl Marx. Aus libertär-sozialistischer Perspektive sei in diesem Zusammenhang auf den fiktiven Dialog von Maurice Cranston hingewiesen: www.ziegelbrenner.com/produkt/ein-dialog-ueber-sozialismus-und-anarchismus/. Bücher zum Marxismus sind zudem hier zu finden: www.ziegelbrenner.com/produkt-kategorie/buecher/marxismus/.

In diesem Sinne: bestellt, lebt, lest!

Es grüßt

Der Ziegelbrenner

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