Der Ziegelbrenner
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„In diesem überaus erhellenden Buch bürstet Scott Geschichte gegen den Strich, indem er die Anfänge der Staatlichkeit in den mesopotamischen Staaten nicht als Erfolgsgeschichte, sondern als permanentes Scheitern beschreibt. Zudem thematisiert er den holprigen Übergang zum Ackerbau nicht als Höherentwicklung, sondern als Grundstein für Zivilisationserkrankungen und Epidemien, die die sesshafte Lebensweise bis heute mit sich bringt“ (Andrea Vetter, Oya). „Wie selbstverständlich gehen wir davon aus, dass die neolithische Revolution, in deren Verlauf Nomaden zu Ackerbauern und Viehzüchtern wurden, ein bedeutender zivilisatorischer Fortschritt war. James C. Scott entwickelt in seinem provokanten Buch eine ganz andere These: Die ersten Staaten entstanden aus der Kontrolle über die Reproduktion und errichteten ein hartes Regime der Domestizierung und Unterwerfung, das Epidemien, Ungleichheiten und Kriege mit sich brachte. Einzig die »Barbaren« – die heimlichen Helden dieses Buches – haben sich der Sesshaftigkeit sowie den neuen Besteuerungssystemen verweigert und sich damit gegen die Mühlen der Zivilisation gestemmt“ (Verlag). So lernen wir die Sesshaftigkeit nicht als Fortschitt, sondern als Anfang allen Übels kennen – den grössten Teil seiner Zeit lebet der moderne Mensch schliesslich friedlich und kooperativ zusammen, doch auch das hatte mit der Sesshaftigkeit, aus der wiederum das Privateigentum entstand, als eine wesentliche Kriegsursache, ein Ende. Mit Register.
sehr guter Zustand, 329 S., kart.
suhrkamp taschenbuch wissenschaft stw 2334
Scott James R.
Frankfurt
2020
978-3-518-29934-0
Suhrkamp Verlag