Mohr Markus, Rübner Hartmut

Gegnerbestimmung – Sozialwissenschaft im Dienst der „Inneren Sicherheit“

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Beschreibung

Wer ist hier von was der Gegner? Der Titel ist durchaus doppeldeutig. Eine der Gegenaufklärung sich zunehmend andienende Sozialwissenschaft kann nur Gegner jeder emanzipatorischen Bewegung sein. Im ersten Teil des Buches zeichnet Hartmut Rübner die deutsche Extremismusforschung vor allem seit den 1970er Jahren nach. Dieser faktenreiche Teil hätte jedoch ein strukturierendes Lektorat brauchen können, so ist der Beitrag doch recht unübersichtlich geraten (das Personenregister macht dieses Manko nur zum Teil wieder wett), bis auf die Öffentlichkeitskonzepte auf Landesebene, die dann Land für Land dargestellt werden. Ausführlich wird auf die Öffentlichkeitsarbeit der Staatsschützer wie z.B. Extremismus-Ausstellungen eingegangen, wo dann zumeist nach wie vor bzw. wieder mit zunehmender Tendenz die Gleichsetzung „Rechts = Links“ konstantierbar ist. Im zweiten Teil beschäftigt sich Markus Mohr vor allem mit Thomas Grumke, Roland Roth und Dieter Rucht, wobei dieser Buchteil denn doch eher wie eine persönliche Abrechnung wirkt (der Autor weist selbst darauf hin, dass er ursprünglich an einem von Roth/ Rucht herausgegebenen Sammelband teilnehmen wollte). Ansonsten wird nicht deutlich, warum gerade diesen drei Sozial- und Bewegungsforschern der „Vorzug“ gegeben wird gegenüber vielen anderen namhaften Sozialwissenschaftlern, die ebenfalls beste Kontakte zum Verfassungsschutz unterhalten und teilweise auf dessen Gehaltsliste stehen/ standen (und die z.T. auch von H.Rübner genannt werden). Vom Verlag wurden hier von hand nachträglich einige Aussagen auf S. 61 und 62 mit schwarzem Filzstift unkenntlich gemacht, die den Eindruck nahelegten, der Journalist Andreas Speit habe Informationen an den VS weitergegeben. „Ausserdem wurde in diesem Kontext bekannt, dass Speit an einem Kongress der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) moderierte, an dem auch der nordrhein-westfälische VS-Mitarbeiter Thomas Grumke teilnahm. Speit war Aktivist der radikalen Linken und steht ihr noch immer nahe. Er ist Experte im Bereich Neofaschismus. Als solcher haben auch Wissenschaftskreise an Speit Interesse. Der Journalist problematisiert jedoch seine Moderatorentätigkeit für die FES selbstkritisch. Andreas Speit ist kein Informant des Verfassungschutzes“ (linksunten.indymedia.org).

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

Schwärzung auf S. 61/ 62 vom Verlag, sehr guter Zustand, 288 S., kart.

Auflage

EA

Autor

Erscheinungsort

Münster

Erscheinungsjahr

2010

ISBN/ISSN-Nummer

978-3-89771-499-1

Verlag