Bauer Rudolph

Kritisches Wörterbuch des Bunten Totalitarismus Heft 1: A bis H

7,00

Vorrätig

Beschreibung

ungelesen/ Neubuch. Der Bezug schon im Titel ist deutlich: das „Wörterbuch des Unmenschen“, verfasst von Dolf Sternberger, Gerhard Storz und Wilhelm E. Süskind und 1957 veröffentlicht, enthielt eine Sammlung von Begriffen, die in Deutschland von den Nationalsozialisten — und ihren Handlangern in den Institutionen und Medien — verwendet wurden, um die NS-Ideologie zu verbreiten und das Staatsvolk auf eine gemeinsame weltanschauliche Linie zu bringen (das Magazin Manova wies in einer Rezension des „Kritisches Wörterbuchs“ darauf hin). Tatsächlich finden sich immer wieder Verweise auf den NS-Totalitarismus, etwa beim Wort „alternativlos“: „Alternativlos: Autoritäres Nonsens-Wort; 2010 zum ‚Unwort des Jahres‘ erklärt; (…). Ab 2009 Devise von Bundeskanzlerin Angela Merkel und anderer Regierungsmitglieder. Die Verwendung des Slogans verweist auf ein technokratisches, tendenziell autoritäres Politikverständnis und erfolgt in der Absicht, eine getroffene politische Entscheidung als die einzig mögliche jedem Widerspruch und jeder Diskussion zu entziehen. (…) Alternativloses Basta-Denken und das autoritäre Politikverständnis ohne Duldung von Widerworten haben ihre Vorläufer im NS-Totalitarismus“. Ein Donnerschlag auch die kritische Sezierung des Begriffs der „Aufklärung“: „In Wortverbindungen wie ‚sexuelle Aufklärung‘ oder ‚Feindaufklärung‘ wurde die ursprünglich kritische Bedeutung des Begriffs entschärft und das damit verbundene Konzept verwässert. — Heute verschleiert der Begriff einerseits die Propaganda-Funktion dessen, was von den Medien als ‚Aufklärung‘ verbreitet wird. Andererseits werden Zeitgenossen, die in kritischer Absicht aufklären beziehungsweise Aufklärung (‚Aufarbeitung‘) fordern, als Schwurbler, Querdenker, Covidioten, Corona- beziehungsweise Klimaleugner und Impfgegner diffamiert“. Man kann an die Corona-Maßnahmen denken oder auch an den autoritären Konsens angesichts der allgegenwärtigen Kriege der 2020er Jahre (und der gesellschaftlichen Diskurse zu diesen), wenn Bauer den „bunten Totalitarismus skizziert als Totalitarismuskonzept, „das sich ideologisch und systemisch als bunt und >antifaschistisch< tarnt und die politisch angepassten Teile der Zivilgesellschaft und ihrer Nichtregierungsorganisationen“ fördere. Sehr lesenswert!

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

sehr guter Zustand, 101 S., Klammerheftung

Autor

Erscheinungsort

Bergkamen

Erscheinungsjahr

2024

ISBN/ISSN-Nummer

978-3-88515-366-1

Verlag