Mihaly J. (d.i. Elfriede Alice Steckel, geb. Kuhr)

Michael Arpad und sein Kind – Ein Kinderschicksal auf der Landstraße. Eine Auswahl

20,00

3-4 Werktage

Nur noch 1 vorrätig

Beschreibung

Mihaly (1902-1989) schrieb 1927 erste Gedichte und veröffentlichte in der von Gregor Gog und der Bruderschaft der Vagabunden herausgegebenen Zeitschrift Der Kunde. In der Weimarer Republik führte sie erst selbst ein Vagantenleben und bündelte ihre Erfahrungen 1929 in der Ballade vom Elend, einem Liederbuch in der Tradition eines Francois Villon oder Erich Mühsam. Politisch engagierte sie sich besonders für die Rechte der Sinti und Roma. 1931–33 war sie Mitglied der „Roten Gewerkschafts-Opposition“ (RGO), der „Roten Hilfe“ und des „Freidenkerbundes“. Eine bemerkenswerte Broschüre mit pazifistischer Intention, in der Mihaly den „Landstreichern und Bettlern“ ein Denkmal setzt, wenige Jahre bevor diese vom Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Das Buch stammt aus dem Umfeld der nur kurz existenten (Ende 1920er Jahre bis zur Niederschlagung 1933) organisierten Vagabundenbewegung, in deren Umfeld zumindest zeitweilig u.a. Gregor Gog, Gusto Gräser, Artur Streiter und Theodor Plievier aktiv waren und das der anarchosyndikalistischen FAUD nahestand. Angestrebt wurde eine klassenlose Gesellschaft auf Basis der anarchistischen Werte Solidarität und gegenseitiger Hilfe. Deutlich wird anhand dieser Organisation auch das beachtliche, umfassende kulturelle Wirken des damaligen anarchosyndikalistischen Umfeldes. So war die Bruderschaft war zugleich auch eine Künstlerbewegung. Der „Malervagabund“ Hans Tombrock gründete mit Gog, Hans Bönnighausen und Gerhart Bettermann die „Künstlergruppe der Bruderschaft der Vagabunden“. 1929 wurde die erste Kunstausstellung organisiert und im „Verlag der Vagabunden“ erschien eine heute kaum mehr auffindbare „Vagabundenmappe“. Diese Ausgabe für den Schul- und Unterrichtsgebrauch herausgegeben.

Zusätzliche Information

Gewicht 1100 g
Zustand

lichtrandig, sonst gut erh., 65 S., Klein-Oktav, Klammerheftung

Reihe

249. Blaues Bändchen

Auflage

(in dieser Ausgabe zuerst 1949)

Autor

Erscheinungsort

Köln

Erscheinungsjahr

zweite Hälfte 1960er J.

Verlag