Monsanto auf deutsch – Seilschaften zwischen Firmen, Behörden, Lobby und Forschung in der deutschen Agro-Gentechnik

Beschreibung

Die Machenschaften des Gentech-Konzern Monsanto sind inzwischen relativ stark in der Öffentlichkeit publik gemacht worden, so auch in der BRD – doch ist es auch vergleichsweise einfach, einen ausländischen Konzern zu kritisieren, schliesslich ist der weit weg, was auch einer „da können wir nichts gegen tun“-Mentalität Vorschub leisten kann. In der vorliegenden verdienstvollen, sehr engagierten Publikation wird darauf hingewiesen, wer teils vor unserer Haustür in Sachen Gentechnik aktiv ist (und wie die Firmen, Verbände etc. miteinander verflochten sind). Erwähnt werden z.B. Bayer, BASF, KWS, die Justus-Liebig-Universität Giessen, die RWTH Uni Aachen, etliche LobbyistInnen usw. Das Buch ist voll mit interessanten Fakten – da die Konzerne meist klagefreudig sind, sind viele der Informationen inzwischen gerichtsgeprüft und insofern buchstäblich hieb- und stichfest. „Typisch Bergstedt“ ist allerdings auch, das im Kapitel „Seilschaften auf grüner Seite“ auch jene etablierteren Umweltverbände kritisiert werden, die nicht an Feldbesetzungen etc. teilnehmen. So richtig es ist, dass eine gentechnikkritische Stimmung die Gentechnikfreiheit nicht allein durch Unterschriftenlisten durchsetzen wird, so ist doch zu fragen, ob nicht mehrere Ansätze nebeneinander stehen können – nicht jede/r kann sich schliesslich (selbst wenn er/sie wollte) den Sommer auf Genanbau-Feldern und mit der Staatsgewalt herumschlagen, da ist nun mal leider häufig der Alltag, die Familie, Physis & Psyche etc. vor.