Der Ziegelbrenner
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Klemm stellt zunächst die Schul- und Bildungsmythen dar, die die Diskussion in Deutschland bis heute dominieren und – in emanzipatorischer Hinsicht – blockieren: Schule sichert Wissen, schützt Kinder vor Ausbeutung, Reformen verbesserten die Schule etc. Demgegenüber hält er fest, dass Verschulung und Verstaatlichung den Herrschaftsanspruch an Bildung zementieren. Erst wenn Bildung (gerade in der BRD) endlich konsequent „vom Kinde aus“ in den Blick genommen wird, wird jedoch der Weg frei für die nötige nachhaltige Veränderung des Bildungssystems. Bestandteil einer solchen Reform, die endlich einmal den Namen verdiente, wären nach Klemm u.a.: die Schule muss sich für das Leben öffnen, selbstorganisierte und informelle Lernformen müssen als gleichwertig anerkannt werden, die Lernorte müssen sich pluralisieren (so dass Lernen dort möglich ist, wo immer sich Kinder aufhalten und die Abschiebung der Kinder in spezialisierte Lerninstitutionen überflüssig wird), Bildung muss integrativ statt selektiv organisiert werden etc. Neu ist das alles nicht, diese Forderungen gibt es seit mindestens 40 Jahren – deutlich wird somit auch, wie wenig sich in den letzten Jahrzehnten geändert oder gar gebessert hat.
sehr gut erh., 86 S., kt.
Klemm Ulrich
Frankfurt
2009
978-3-86841-003-7
Edition AV