Danyluk Roman

Partisanen und Milizen – Zum Verhältnis von Gewalt und Emanzipation

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Beschreibung

Aus der Rezension im „Freitag“: Gewaltfrage, Revolution – huch! Ist das nicht veraltet? Schrecklich doktrinär, in Neudeutsch: sowas von vorgestern? Auch wenn man das glimmernde Lametta der derzeit obwaltenden Geschichtsschreibung vom »Ende der Geschichte« und der glücklichen Durchsetzung westlich-demokratischer Verhältnisse abzieht, bleibt eine gewisse Grundskepsis bezüglich gewaltsamer, revolutionärer Lösungen zurück. Richtig aufgezäumt lautet die gesellschaftsveränderende Frage der Fragen: Warum endeten so viele revolutionäre Umsturzversuche anders als von den Erfindern geplant? Wieso setzte sich in der Sowjetunion eine straff organisierte Partei mit stramm autoritären, erziehungsdiktatorischen Vorstellungen an die Spitze? Wieso scheiterte die deutsche Revolution 1918 bis 1923? Was genau waren die Mankos der antifaschistischen Milizen im Spanischen Bürgerkrieg? Roman Danyluk stellt nicht nur Fragen. Bei allem Scheitern zeigt die historische Abhandlung, dass die Geschichte nicht nur eine des Scheiterns ist, sondern durchaus auch eine der Teilerfolge. Doch, wie gesagt: partisanen und milizen ist keine historische Abhandlung. Jedenfalls im eigentlichen Sinn. Der erste Teil widmet sich ganz der theoretischen Begriffsklärung. Im Mittelpunkt steht der Unterschied zwischen struktureller & institutioneller (salopp formuliert also: systemverursachter) Gewalt und der Gegengewalt der davon Betroffenen, in Mitleidenschaft Gezogenen. Im zweiten und ausführlichsten Teil nimmt Danyluk unterschiedliche historische Beispiele von Gegengewalt unter die Lupe – die Stadtguerilla der russischen Sozialrevolutionäre, die anarchistischen Milizen im Spanischen Bürgerkrieg, Widerstandsbewegungen gegen die Nazis, antikoloniale Kämpfe wie etwa in Algerien und Irland, die militant-proletarischen Fabrik- und Stadtviertel-Kämpfe der italienischen Arbeiterautonomisten sowie die westlichen Stadtguerilla-Gruppen in der Folge von 1968.

Zusätzliche Information

Gewicht 1100 g
Zustand

sehr guter Zustand, 363 S., kart.

Autor

Erscheinungsort

Lich

Erscheinungsjahr

2014

ISBN/ISSN-Nummer

978-3-86841-100-3

Verlag