Murnberger Wolfgang

Silentium – Nach dem Buch von Wolf Haas

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Beschreibung

DVD; Nach „Auferstehung der Toten“, „Der Knochenmann“ und „Komm, süßer Tod“ der vierte Roman der Serie um den Ex-Kripo-Mann und nunmehrigen Privatdetektiv Brenner, wie die Vorgänger skurril und voller bissigem, schwarzem Humor. Hier die Verfilmung, mit Josef Hader, Simon Schwarz u.a. Ulrich Behrens schrieb im „Untergrundblättle“ zum Film: Nach „Komm, süsser Tod” inszenierte Wolfgang Murnberger einen weiteren Film aus der sechs Krimis umfassenden Reihe der Brenner-Geschichten von Wolf Haas, der wiederum am Drehbuch beteiligt war. Und wieder sind es Hader und Simon Schwarz – sein Rettungsfahrerkumpel aus „Komm, süsser Tod” –, die die Sache, von der sie wie wir anfangs noch nicht viel ahnen, in die Hand nehmen… Haas Roman wie Murnbergers filmische Adaption begrenzen den Raum des Geschehens ganz auf eine Stadt, Salzburg, eigentlich auf nur wenige Orte innerhalb dieser Stadt: das Theater, das Kloster, eine Villa, in der schreckliche Dinge passieren. Diese Enge des Raums ist aber zugleich Voraussetzung für eine äusserst dichte Erzählung und intensive Beziehungen zwischen den Beteiligten. Murnberger verstärkt diese Intensität beispielweise durch die immer wiederkehrenden Träume Brenners, etwa als er nach seiner Verhaftung von Polizisten niedergeschlagen wird und von einem für die Geschichte nicht ganz unwichtigen Raum träumt, in dem ein Tischfussballspiel steht. Er sieht sich, Berti und andere Personen als Köpfe der Kickerfiguren in diesem Spiel (exzellent gemacht übrigens). Und dieser Traum deutet daraufhin, dass Brenner sich verarscht fühlt, als Figur in einem Spiel vorkommt, in dem – ausser Berti – ihn jeder zu betrügen scheint – selbst seine Auftraggeberin… Murnberger und Haas verpassen dem Film eine – wie man schon bemerkt haben wird – gute Portion Humor, etwa auch, wenn der Brenner von einem Modellflugzeug verfolgt wird oder wenn er schlicht einschläft, als der Berti ihm autogenes Training beibringen will und der Brenner den Atem in die Hände strömen lassen soll. Schön sind auch die Szenen, in denen Brenner (immer nachts) sich in einer Apotheke Schmerzmittel besorgt. Man achte auf die Dialoge zwischen ihm und der Apothekerin (Anne Bennent). Das wirklich Tragische des Geschehens allerdings (über das ich hier schweigen will) bleibt in seiner Tragweite für die Opfer frei von Komik. Und dieses Tragische ist verbunden mit einer doch ziemlich harschen Kritik an der Obrigkeit, hier vor allem der kirchlichen und kulturellen, und der erbärmlichen Doppelmoral einiger Protagonisten des Films… Wie schon „Komm, süsser Tod” entzieht sich auch „Silentium” den eingeübten Mitteln der Fernsehkrimiunterhaltung, obwohl Murnberger und Haas den äusseren Rahmen der Handlung wie einen gewöhnlichen Fernsehkrimi aussehen lassen. Aber im Gegensatz zu den Krimiserien bleiben die Charakterdarstellungen nicht jenen Klischees verhaftet, die sicherlich einen wahren Kern haben, aber durch die permanente Wiederholung gleichgelagerter oder gleichartiger Verhaltensmuster in Serien einen starken Geruch von Abnutzung erleiden. Nicht nur der Brenner ist eine einmalige Erscheinung. Auch die anderen Typen des Films bleiben zumeist etwas Besonderes – ob gut oder böse –: schräg und skurril. „Silentium” ist zudem ein wirklich spannender Film, nicht zuletzt auch durch einige rasante, ja man könnte sagen: Action-Szenen – etwa eine Autoverfolgungsjagd, die Flucht Brenners und Bertis vor den beiden Killern, eine spannende Schlussszene in der Dusche und einiges mehr. In einer Nebenrolle ist übrigens Regisseur Schlingensief als Opernregisseur zu sehen. FSK ab 16 Jahren.

Zusätzliche Information

Gewicht 200 g
Zustand

Ca. 112 Min. Laufzeit

Reihe

Arthaus Collection

Autor

Erscheinungsort

ohne Ortsangabe

Erscheinungsjahr

2004

Verlag