Danyluk Roman

Unter sticht Ober – Eine Sozialgeschichte der bayerischen Revolution 1918/ 19

24,50

3-4 Werktage

Vorrätig

Beschreibung

„Hinsichtlich der geschichtswissenschaftlichen Perspektive werden mit ´Unter sticht Ober´ die mehr oder weniger radikalen linken Erzählungen zur Bayerischen Räterepublik ergänzt, wie sie sich etwa in den diversen Veranstaltungsreihen zu den Jahrestagen widerspiegeln. Dem häufig und wiederholt bedienten Mythos, bei der Bayrischen Räterepublik habe es sich um ein naives – und ergo ´gefährliches´- Projekt von Künstlerinnen und Literaten gehandelt, setzt Danyluk die Sichtweise einer kollektiv handelnden, aber sehr heterogenen sozialen Bewegung entgegen, ohne deswegen zu leugnen, dass manch idealistischer Wunschtraum die anarchistischen Führungsfiguren der kurzlebigen zweiten Phase der roten Republik beflügelte, bevor jene wiederum von der streng politisch-militärischen Logik der KPD-Funktionäre in der dritten Phase abgelöst wurde. Statt dem lächerlichen Schreckgespenst von Anarchie und Chaos finden sich in der Bayrischen Räterepublik Ansätze für den Aufbau einer libertär-sozialistischen Gesellschaftsform, welche demokratischen Ansprüchen weit eher gerecht zu werden vermag als die oktroyierte parlamentarische Klassengesellschaft“ (Jonathan Eibisch). „Anders als die lange Zeit verbreitete Erzählung zur bayerischen Revolution 1918/19, interpretiert dieses Buch die damaligen Geschehnisse nicht als eine politische Verschwörung von einigen linken Intellektuellen, KünstlerInnen oder kommunistischen Agitatoren. Vielmehr wird das epochale Ereignis am Ende des Ersten Weltkrieges als ein großangelegter Versuch der gesellschaftlichen Befreiung unzähliger bis dahin benachteiligter Menschen beschrieben. Es waren ArbeiterInnen, einfache Leute, Erwerbslose, kleine und mittlere Bauern und Bäuerinnen, feministische Frauen und linke Intellektuelle, die zusammen diverse Räte (oder Räteorgane) schufen und kollektiv mit Leben füllten. Der entschlossenen Initiative der Arbeiterklasse, der revolutionären Soldaten sowie von Teilen der einfachen Landbevölkerung war es überhaupt zu verdanken, dass der Krieg beendet, die Monarchie gestürzt sowie erstmals das allgemeine und Frauenwahlrecht erkämpft wurden. Für einen kurzen historischen Moment schien die grundlegende Umwälzung der bürgerlich-kapitalistischen Klassengesellschaft tatsächlich zum Greifen nahe. Wie sich jedoch im Verlauf der bayerischen Revolution zeigen sollte, konnte die Verwirklichung egalitärer Gesellschaftsverhältnisse durch militärische Gewalt jäh gestoppt werden. Auch von dieser bitteren Niederlage – und den Gründen für das Scheitern – handelt dieses Buch“ (Verlag).

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

sehr guter Zustand, 422 S., kart.

Autor

Erscheinungsort

Bodenburg

Erscheinungsjahr

2022

ISBN/ISSN-Nummer

978-3-86841-265-9

Verlag