Anarchist, Individualist, Mystiker – Rudolf Steiners frühe Berliner Jahre 1897-1902

Beschreibung

Der Anthroposoph ein Anracho? Tatsächlich begeisterte der junge Steiner sich für Friedrich Nietzsche (Also sprach Zarathustra“), war ausgeprägter „Nietzscheaner“, ein Anhänger der (alles andere als sozialdawinistischen) Lehren von Charles Darwin und begeistert vom individualanarchistischen Denken eines Max Stirner („Der Einzige und sein Eigentum“) – bezüglich letzterem bezieht sich Skagen vor allem auf die Schriften von John Henry Mackay, der Stirners Werk in Deutschland zu popularisieren versuchte. Wenig überzeugend ist alerdings, dass Steiners Entwicklung hier nicht als widerspruchsvoll begriffen wird, sondern eine fast logische Entwicklung daraus konstruiert wird – die Steiner-Adepten fänden den Gedanken womöglich unerträglich, dass der Werdegang ihres Gurus eben nicht geradlinig war, und so werden Unstimmigkeiten einfach weggehobelt.