Bilgeri Rudolf

Bei den Partisanen in Athen – Tagebuch eines Deserteurs der Wehrmacht

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Beschreibung

Neubuch. Die Geschichte eines einfachen Soldaten, der „den Nazis die Stirn bot. Der Widerstand, den Partisanengruppen gegen die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg leisteten, wurde im Nachkriegs-Österreich nicht gewürdigt. Erst durch das Rehabilitationsgesetz von 2009 wurde Deserteuren wie dem 1992 verstorbenen Rudolf Bilgeri späte Gerechtigkeit zuteil. Der aus Vorarlberg stammende Lehrer desertierte als Wehrmachtssoldat im September 1944 zu den kommunistischen Partisanen in Athen. Der Vater des Musikers und Filmemachers Reinhold Bilgeri schrieb all seine Erlebnisse penibel in einem Tagebuch auf, um vor seiner Familie Zeugnis abzulegen. Der Kärntner Historiker Peter Pirker und die Innsbrucker Historikerin Ingrid Böhler haben dieses Tagebuch in einem wunderschön gestalteten Buch herausgegeben… Seine Frau Ilse war mit den Kindern Wolfram und Roswitha alleine auf sich gestellt – als ihr Mann desertierte stritt sie das gegenüber der Gauleitung in einem Brief ab. Dass Bilgeri mit 38 überhaupt eingezogen worden war, lag daran, dass die Nazis in ihm „einen politisch unzuverlässigen Mann“ sahen. Deserteure wie Bilgeri waren eine Minderheit. Das Tagebuch schrieb er in der britischen Gefangenschaft in Ägypten, wo er bis 28. Dezember 1946 interniert war und am 12. Jänner 1947 nach Hause kam. In Österreich rückten schön langsam die Alt-Nazis wieder in den hohen Positionen nach und Rudolf Bilgeri, obwohl fleißig und zielstrebig, wurden die Karrieremöglichkeiten verbaut“ (Kleine Zeitung). „Dass Bilgeri sein Tagebuch nicht für die Schublade verfasste, sondern dezidiert für seine Familie, ist ungewöhnlich. Aus wissenschaftlicher Sicht sind seine Schriften aber aus anderen Gründen interessant“ (Der Standard), denn es ist eine zeitnahe Quelle und es gibt überhaupt nur sehr wenige Berichte von Wehrmachtssoldaten über Griechenland, insbesondere auch über Überläufer, die wie Bilgeri auf der Seite der griechischen Volksbefreiungsarmee ELAS kämpften. Dabei war Bilgeri kein Einzelfall. Zur ELAS liefen auch Angehörige der in Griechenland eingesetzten deutschen, u. a. aus ehemaligen politischen Häftlingen gebildeten Strafdivision 999 wie Wolfgang Abendroth, Ludwig Gehm und Kurt Lohberger über. Auch Falk Harnack, zuvor Mitglied des bekannten Widerstandskreises Weiße Rose, kämpfte ab Winter 1943 in den Reihen der ELAS. Herausgegeben von Peter Birker und Ingrid Böhler.

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

sehr guter Zustand, 176 S., geb.

Autor

Erscheinungsort

Innsbruck

Erscheinungsjahr

2023

ISBN/ISSN-Nummer

978-3-7030-6585-9

Verlag