Berendt Joachim Ernst

Das Leben – Ein Klang. Wege zwischen Jazz und Nada Brahma

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Beschreibung

Dies ist nicht einfach ein weiteres Jazzbuch, sondern Berendts persönlichstes Buch. Ausführlich berichtet er von seiner Kindheit, der Beziehung zu seinem 1942 im KZ Dachau umgekommenen Vater – einem protestantischen Pfarrer – von seinen spirituellen Haltungen, von seinem Weg zum Jazz, von seinen 42 Jahren im Südwestdeutschen Rundfunk (SWR), den er 1987 vorzeitig verließ aufgrund einer immer massiveren politischen Vereinnahmung. Berendt nennt die Staatsferne des Rundfunks als elementare Konsequenz aus der Erfahrung des Nationalsozialismus, doch bereits in den 1950er Jahren drehte sich der Wind wieder in eine andere Richtung. So wurden Posten nicht mehr nach Sachkenntnis und Kompetenz vergeben, sondern nach dem Parteibuch. Doch auch die inhaltliche Qualität, insbesondere seit Einrichtung der kommerziellen Prvatsender, kritisiert er: „Wenn aber die Öffentlich-Rechtlichen weiterhin die Privaten lediglich imitieren, brauchen sie keine Gebühren mehr. Sie berauben sich dann ihrer Existenzgrundlage – und berauben uns, die gar nicht so kleine Minorität, dessen, worauf nicht nur wir, sondern dieses Land ein Recht hat. Denn Kultur schafft ein Klima in einem Land, von dem auch die profitieren, die nicht an ihr teilnehmen“ (S. 307). Schließlich setzt sich Berendt mit der Musikkritik auseinander und kritisiert die Debatte um „kulturelle Aneignung“, denn „reine Musik“ gebe es nicht, das gelte erst recht für den Jazz. So ist Berendts Buch ein Plädoyer für einen selbstbewussten, wertschätzenden und friedlichen Umgang der Kulturen und Religionen miteinander, ein Manifest für die „Weltmusik“, die Berendt bereits vertrat, als es diesen Begriff noch gar nicht gab.

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

sehr guter Zustad, 496 S., Pappband, geb., m. OU

Auflage

EA

Autor

Erscheinungsort

München

Erscheinungsjahr

1996

ISBN/ISSN-Nummer

3-426-26933-3

Verlag