Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland

Beschreibung

Mit einer Unmenge von Daten- und Zahlenmaterial (allerdings noch in DM-Angaben) fundierte – und bisher umfassendste – Zusammenstellung des kirchlichen Finanzwesens. Auch wenn die Kirche selbst oft eher Armut zu predigen scheint, hat sie doch inzwischen aufgrund von Kirchensteuern, staatlichen Zuwendungen und Spenden beträchtliche Ressourcen ansammeln können, die sich – auf evangelischer wie katholischer Seite – inzwischen u.a. in etlichen Medienunternehmen, grossem Grundbesitz (der Kirche gehören mit über 8000 Quadratkilometern immerhin rund 2,3 % der Grundfläche Deutschlands) und Tausenden von Immobilien, Banken und Versicherungen, Handelsunternehmen (etliche Buchverlage und Buchhandlungen wie z.B. Weltbild gehören ganz zur Kirche, an diversen Verlagen werden Beteiligungen unterhalten), Stiftungen, Ordensgemeinschaften etc. zeigen. Systematisch gegliedert und mit über 150 Graphiken und Schaubildern versehen, bietet das Buch einen Überblick über den kirchlichen Reichtum. Gezeigt wird dabei auch, dass die „indirekte“ Kirchensteuer (die natürlich auch Nicht-Mitglieder zahlen) über staatliche Zuwendungen fast doppelt so hoch ist wie die direkte Besteuerung. Auch vom Mythos, die Kirche setze sich doch so für soziale Belange ein, bleibt nicht viel: Caritats und Diakonie bestreiten ihre Arbeit nur zu 10% aus Kirchenmitteln, der Rest sind staatliche Zuschüsse, Spenden etc. Und obwohl in kirchlichen Einrichtungen bis heute nur Arbeit findet, wer auch der entsprechenden Kirche angehört, werden gerade einmal 16% der Mitarbeiter/innen auch tatsächlich von der Kirche selbst bezahlt. Von der moralischen Aufforderung der Kirchen, dass „geben seliger ist als nehmen“ ist bei den Kirchen, gleich ob evangelisch oder katholisch, jedenfalls nichts zu spüren. Das Buch ist auch nach rund 20 Jahren nicht „angejahrt“ – vergleiche dazu z.B. das Feature auf Deutschlandfunk Kultur vom 18.4.2023: „Warum bekommt die Kirche Millionen vom Staat?“