Grameen – Für eine Welt ohne Armut. Die Autobiographie des Friedensnobelpreisträgers

Beschreibung

Mit neuem Cover und verändertem Untertitel (in der Erstausgabe u.d.T. „Eine Bank für die Armen der Welt“), sonst jedoch inhaltsgleiche Taschenbuchausgabe. Die von Yunus in Bangladesh gegründete, inzwischen weltberühmte Grameen-Bank hilft mit Kleinstkrediten jenen, die keine der banküblichen Sicherheiten zu bieten haben und für die Grameen somit die einzige Möglichkeit darstellt, sich eine eigenständige ökonomische Existenz aufzubauen. Diese Mikrokredite werden vor allem von vielen Frauen zur Existenzgründung genutzt. Die Einrichtung wurde zum Vorbild für ähnliche Einrichtungen in anderen Teilen der Welt. Die Bank ist zu über 90% im Besitz der Kreditnehmer, die dadurch über ihren eigenen Kredit hinaus Einfluss auf die Geschäftspolitik nehmen können. Der Autor und Gründer bekam 2006 den Friedensnobelpreis verliehen – einen Wirtschafts-Nobelpreis hätte er wohl nicht bekommen, da dessen Vergabe noch sehr an tradierten wirtschaftspolitischen Modellen hängt. Die Vergabe des Friedens-Nobelpreises ist dagegen ein wichtiges Signal, denn die Praxis von Grameen wirkt als wichtiges entwicklungspolitisches Instrument „von unten auf“, sie ist damit zugleich ein Projekt zur Schaffung und Sicherung des sozialen Friedens (insofern wurde bei der Preisvergabe auch ganz richtig auf den „erweiterten Friedensbegriff“ hingewiesen). So jedenfalls schien es Anfang der 2000er Jahre. Inzwischen zeigt sich allerdings: einea ndere Welt im Kapitalismus, in einer am Geld orientierten Weltordnung, ist schlicht nicht möglich. Die Wunderwaffe im Kampf gegen die Armut, die Mikrokredite, haben die in sie gesetzten Erwartungen enttäuscht. Viele Kreditnehmende landeten längst im Ruin, so auch der Deutschlandfunk in einem Feature am 30.5.2023 am Beispiel von Kolumbien. Denn auch diese vorgeblichen Entwicklungsbanken versuchen, wie andere Banken auch, möglichst viele Kreditverträge an Mann und – nicht zuletzt – Frau zu bringen, ohne Rücksicht auf neue Abhängigkeiten und existenzgefährdende Überschuldung.