Lou Andreas-Salomé – „…wie ich Dich liebe, Rätselleben“. Eine Biographie

Beschreibung

„Unanständig klug, rebellisch und schön – Lou Andreas-Salomé lebte wie es ihr gefiel. Bis heute verbindet sich mit ihrem Namen der Ruf der Femme fatale. Doch sie war mehr als die Freundin berühmter Männer, mehr als die Muse Nietzsches, Rilkes und Freuds… Begabt mit den kühneren Varianten des Möglichkeitssinns stehen ihre Romane, Erzählungen, Reisebücher, Essays und Erinnerungen quer zu den Moden der Zeit“ (Deutschlandfunk). Der Band bietet eine gute Ergänzung zur filmischen Biographie Andreas-Salomés von Cordula Kablitz-Post, die 2016 in die Kinos kam. Deutlich wird hier, dass es verkehrt wäre, Andreas-Salomé als scheinbar sehr emanzipierte Frau umstandslos in die Geschichte der Frauenbewegung einzuordnen – in dieser Hinsicht positionierte sie sich nicht. Das vorliegende Buch hat zudem eine auffallende Leerstelle, was das Verhältnis Andreas-Salomés zum gesellschaftlichen Klima ihrer Zeit angeht: so war sie nichtjüdische Pionierin einer stark von jüdischen Männern geprägten Psychoanalyse – doch das Heraufziehen und schliesslich die Durchsetzung des Nationalsozialismus ist den Autorinnen keine Zeile wert. Mag sein, dass Andreas-Salomé sich auch hier individualistisch herauszuziehen versuchte und sich einfach überhaupt nicht als politische Frau verstand – doch zumindest dies hätte dann auch erwähnt werden sollen.