Schwab Andreas

Monte Verità – Sanatorium der Sehnsucht

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Beschreibung

Die vorliegende Publikation wurde 2002 von der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel als Dissertation angenommen. Der Autor wählt einen originellen Zugang zum Thema, womit er sich jeder Mystifizierung von vornherein entzieht: er stellt detailliert dar, wie das von Ida Hofmann und Henri Oedenkoven auf dem „Berg der Wahrheit“ bei Ascona gegründete Sanatorium sich entwickelte. Das heisst, er betrachtet nicht vorrangig bunte Szene der Rohköstler, FKK-Anhänger, AusdruckstänzerInnen etc., sondern legt den Schwerpunkt auf Aspekte der Tourismusforschung und Tourismusgeschichte. Denn nichts anderes war dieser Ort im Grund ja: ein Kurort, dessen Reformprinzipien in ihrer Zeit keineswegs einzigartig waren (erst im Nachhinein gelanget die Einrichtung aufgrund prominenter Besucher zu ihrem legendären Ruf, um 1920 waren andere lebensreformerische Sanatorien weit bekannter!), der sich quasi im alternativtouristischen Markt behaupten wollte. „Der Mythos überstrahlt seinen Kern und hat sich von seinem Ausgangspunkt weitgehend gelöst“, meint der Verfasser. Insofern ist es sehr lesenswert, was der Autor an seinerzeitigen Tendenzen (z.B. der schon damals sehr bewusst vermarkteten Sehnsucht nach Natur) erläutert. Ausführlich geht er auf die Betriebsstruktur und ihre Wandlungen, die Werbung, die Kurpraxis, die Zusammensetzung der Gäste, den dort praktizierten Ausdruckstanz und die von Sakralisierung gekennzeichnete Rezeptionsgeschichte ein. Auch vor dem Hintergrund des Monte Verita-Films („Der Rausch der Freiheit“) von Stefan Jäger, mit Maresi Riegner, Hannah Herzsprung, Julia Jentsch u.a., der Ende 2021 in die Kinos kam (und zeitlich vergleichsweise spät ansetzt, zudem kein Dokumentarfilm ist) ist dieser Band eine gut ergänzende Lektüre.

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

sehr gut erhalten, 290 S., 22 Abb., geb., m. OU

Autor

Erscheinungsort

Zürich

Erscheinungsjahr

2003

ISBN/ISSN-Nummer

3-280-06013-3

Verlag