Both Wolfgang

Rote Blaupausen – Eine kurze Geschichte der sozialistischen Utopien

18,90

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Beschreibung

Vor 120 Jahren erschien der Roman „Ein Rückblick aus dem Jahr 2000 auf 1888“ von Edward Bellamy, einem US-amerikanischen Journalisten. Er schildert ein sozialistisches Staatswesen und löste damit eine weltweite Begeisterung aus. Seitdem sind viele Utopien verfasst worden, und auch die Literaturwissenschaft hat sich diesen Staatsromanen zugewandt. Aber eine Betrachtung der sozialistischen Gesellschaftsentwürfe und ihrer Verknüpfungen mit dem Industriezeitalter fehlte bisher. Der Autor schlägt einen Bogen von der industriellen Revolution zur Arbeiterbewegung und ihrer Reflexion einer sozialistischen Gesellschaft in den literarischen Utopien. Im Mittelpunkt des Werkes stehen die utopischen Werke von Edward Bellamy bis Mack Reynolds. Neben diesen beiden US-amerikanischen Autoren kommen Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Russland und England zu Wort. Heute noch relevante Fragen wie die gerechte Verteilung des sozialen Reichtums, der Zugang zu Bildung für alle, die Rechte der Frauen, die Rolle von Wissenschaft und Technik in unserer Gesellschaft oder die Energieversorgung werden in diesen Vorschlägen für eine bessere Welt beleuchtet. Porträts der Verfasser ergänzen die Zusammenstellung. Einige Autoren werden hier erstmals vorgestellt. Sowohl die sozialistische wie die bürgerliche Literaturkritik haben diese Spielart der Utopien bisher immer ignoriert, ja abgelehnt. Die Sozialisten selbst verhängten ein »Bilderverbot« über den zukünftigen sozialistischen Staat. Wolfgang Both belegt dies anhand vieler Zitate von Marx, Engels, Lenin und weiteren Kritikern der Utopie. Doch die utopischen Werke durchbrechen dieses Verbot, regen auch heute zur Diskussion an und liefern Blaupausen für die Zukunft. (Verlagstext) – Gewürdigt werden hier neben den „Klassikern“ auch weithin vergessene Werke wie „Das Automatenzeitalter“ von Tokko (dahinter verbarg sich der Physiker Ludwig Dexheimer), „Die lebende Mumie“ von Max Winter, „Wenn wir 1918…“ von Walter Müller oder „Cäsars Denksäule“ von Ignatius Donnelly. Auch gegen das von Marx ausgesprochene Bilderverbot (bzw. Utopieverbot) geht der Autor ein und argument dagegen an, u.a. mit Verweis auf den Essay „Die Utopie steht links“ von Andreas Heyer.

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

sehr guter Zustand, 305 S., Klappenbroschur

Auflage

erweiterte Neuausgabe (EA 2008)

Autor

Erscheinungsort

Berlin

Erscheinungsjahr

2020

ISBN/ISSN-Nummer

978-3-948616-50-2

Verlag