Slowakei – der mühsame Weg nach Westen

Beschreibung

Obwohl das Buchs chon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, so ist es immer noch sehr lesenswert. Nachgezeichnet wird die historische Entwicklung, insbesonere nach der Unabhängigkeit und im Verhältnis zur Europäischen Union und zur NATO. Dabei ist die Entwicklung widerspruchsvoll, das Land hat über 100 Parteien – bei nur rund 5,5 Millionen EinwohnerInnen dürfte dies ziemlich Weltspitze sein -, stabile Bündnisse sind dabei schwer zu erreichen. Außenpolitisch sind die Jahrzehnte seit der Unabhängigkeit 1993 vom Ringen um eine westliche bzw. östliche Ausrichtung geprägt, während das Land innenpolitisch zwischen sozial-nationalen und ultra-liberalen Ansätzen pendelt. Diese für die Slowakei paradigmatische „doppelte Orientierung“ wurzelt tief in ihrer Geschichte.Gerade vor dem Hintergrund der Parlamentswahlen 2023 ist dieses Buch spannend- der als prorussisch – ja, „Putin-Freund“ – gehandelte Robert Fico gewann dabei die Wahl, die „taz“ bezeichnete ihn als „linke Version von Ungarns Ministerpräsident Orban“. Fico war mit seiner Smer-Partei bereits von 2006 bis 2010 und von 2012 bis 2018 der Ministerpräsident der Slowakei.