Afrika ist kein Land

Beschreibung

Kurz gesagt: das beste Buch, dass es derzeit zum Thema gibt. Man ertappt sich immer wieder bei eigenen Mythen und Denkmustern. „Faloyin zerlegt die Afrikabilder in den Köpfen der Nachkommen des Kolonialismus so lange, bis die ganze Heuchelei und Herrenmenschlichkeit des guten Willens entlarvt ist“ (Süddeutsche Zeitung). „Zu lange wurde ´Afrika´ als Schlagwort für Armut, Unfrieden, Bürgerkriege und grosse Flächen trockener roter Erde, auf denen nichts als Elend wächst, gehandelt, Oder es wird als ein einziger grosser Safaripark präsentiert, in dem Löwen und Tiger frei um unsere Häuser streifen und Afrikanerinnen und Afrikaner ihre Tage in Krieger-Stämmen gruppiert verbringen, halb nackt mit Speeren in den Händen, jagend und im rituellen Rhythmus auf und ab springend, nur um sich die Zeit zu vertreiben, bis ein weiteres Hilfspaket eintrifft. Armut oder Safari, und dawzischen nichts… Dieses Buch ist das Porträt eines modernen Afrikas, das sich gegen verletzende Stereotype wehrt, um eine ganzheitliche Geschichte zu erzählen – basierend auf all der Menschlichkeit, die beiseitegeschoben wurde, um einer einzigen Vision von Blut, Streit und majestätischen Aufnahmen sanfter Savannen und grossflächiger Sonnenuntergänge Platz zu machen. Es wird die fehlerhafte Darstellung eines Kontinents entwirren und das bis zum Erbrechen verwendete Narrativ hin zur Wirklichkeit verrücken“ (S. 21/ 22). Der Autor ist, wie diese Zeilen schon andeuten, streitbar, er kritisiert die internationalen Hilfsorganisationen und von Projekten wie „Band Aid“ (Bob Geldof), die aus eigenen Interessen ein vereinfachtes Bild eines verelendeten Kontinents verbreiten, verschweigt jedoch auch nicht die Herausforderungen, denen der Kontinet entworfen ist – vor allem aber: er lässt uns klüger zurück, mit differenzierterem Wissen, als wir es vor dem Lesen des Buches hatten. Was man nicht von jedem Buch sagen kann.