Vaneigem Raoul

Das Buch der Lüste

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Beschreibung

Aus dem Französischen übersetzt von Pierre Gallissaires und Frank Witzel. Mit einem Vorwort zur Neuauflage von Hanna Mittelstädt: „Vaneigem verteidigt in diesem Buch (wie auch in seinen anderen) die radikale Subjektivität als einzigen Ausweg aus den Diskursen und Mechanismen der Macht und der Ökonomie, eine Subjektivität, die die Begierden aus der Macht des Todes befreien will und sich dazu ermächtigt. Seine Vorstellung von Subjektivität verbündet sich in einer Welt der Kostenlosigkeit mit anderen Subjektivitäten, Partisanen des Genusses, Poeten der Autonomie, ohne Kategorien wie männlich/weiblich, sondern wesensmässig divers und grenzüberschreitend, mass-los. Eher mütterlich als väterlich, eher gebärend als tötend… Man erlebt beim Lesen dieses Buches, wie die Masken abgerissen werden, in der Sprache, in den Gesten der Wut und Heftigkeit. Wie die Perspektive umgekehrt wird, als Manifest für die Befreiung der Menschen aus allen Rollenzuweisungen, Einschliessungen und Ausschliessungen, Enteignungen, Unterdrückungen, und wie die Gewaltverhältnisse in ein Potenzial übergehen, in eine Potenz, eine Möglichkeit und eine Stärke“. Vaneigem selbst hat ein aktuelles Vorwort zu dieser Ausgabe beigesteuert, indem er mit Blick auf den Diskurs zu den Corona-Maßnahmen zutreffend feststellt: „Faschistoider Populismus und linker Populismus sind austauschbar geworden“. Denn „die Angst hat die Intelligenz in die Ecke gedrängt… Das Prinzip ´Teile und herrsche´ wird heute erfolgreich praktiziert. Es stellt Geimpfte gegen Ungeimpfte in einem Krieg der Denunziation auf. Das Abscheulichste, was in den unterirdischen Verliesen der Unmenschlichkeit zu finden ist, kommt an die Oberfläche und breitet sich wie eine Ölpest aus“. Vaneigem publizierte u.a. 1967 „Traité de savoir-vivre à l’usage des jeunes générations“ (dt. Erstausgabe 1972 u.d.T. „Handbuch der Lebenskunst“, ein Buch, das eine ganze Generation beeinflusste), 1979 Le Livre des plaisirs (dt. Ausgabe zuerst 1984 u.d.T. „Buch der Lüste“), 1990 Adresse aux vivants sur la mort que les gouverne et l’opportunité de s’en défaire (dt. „An die Lebenden“, 1998) und 2007 schließlich, bereits 77jährig, sein wütendes, antikapitalistisches Manifest „Zwischen der Trauer um die Welt und der Lust am Leben“.

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

148 S., kart.

Auflage

Neuausgabe der deutschen Erstausgabe (Edition Nautilus, Hamburg 1984; OA 1979)

Autor

Erscheinungsort

Bodenburg

Erscheinungsjahr

2022

ISBN/ISSN-Nummer

978-3-86841-287-1

Verlag