Kronauer Jörg

Der Aufmarsch – Vorgeschichte zum Krieg. Russland, China und der Westen

14,90

3-4 Werktage

Nur noch 1 vorrätig

Beschreibung

„Die Gründe für den Ukrainekrieg wuchsen nach Kronauers Einschätzung nicht zuletzt unter der Beteiligung des Westens und des NATO-Bündnisses heran. Gerade die Rolle der NATO im Ukrainekrieg ist infolge der russischen Mobilmachung wieder stark diskutiert worden. Mit der fortschreitenden Osterweiterung der NATO – oder zumindest ihrer steten Androhung – sah sich Russland nach dem Fall des Eisernen Vorhangs mit einer neuen Herausforderung konfrontiert. Der Autor zeigt anhand einer Reihe von militärischen Übungen und Manövern von NATO-Ländern, wie sich die nationalen und NATO-Militärs in den letzten Jahren auf kriegerische Handlungen gerade auch im Osten Europas vorbereiteten. Das Aufmarschieren und die Stationierung von Waffen ist Ausdruck einer schwer zu bremsenden Aufrüstung im Ringen um geopolitische Vormacht. Die NATO macht auf diese Weise Herrschaftsansprüche geltend. Auch kurzweilige Eskalationen, Kampfesdrohungen und außenpolitische Krisen werden dafür in Kauf genommen… Während Russland jüngst von der NATO als unmittelbare und größte Bedrohung eingestuft wurde, gibt es noch ein anderes Land, um das sich die Strategiepapiere der NATO verstärkt drehen: Die Volksrepublik China wird zwar nicht als kriegerische Aggressorin, aber dennoch als Bedrohung für den Staatenbund angesehen. Kronauer legt auch zu diesem von der NATO verstärkt geführten Machtkampf ein Kapitel an und prognostiziert mit China als neue Achsenmacht und als Partner Russlands die Möglichkeit eines neuen Weltkrieges… Die Logik nationalstaatlichen Denkens und Wirtschaftens äußerte sich schon immer im Wettkampf um Vormachtstellungen, bereits bevor es zu einer kriegerischen Zuspitzung kommt. Konfrontationen zwischen Staaten und Blöcken sind Kronauer zufolge im Politikgeschäft an der Tagesordnung. Das Wort Imperialismus ist dabei jedoch immer mehr Hinweis als eine Antwort. Es lässt sich fragen, ob sich an der auch in der Linken geführten Kriegsdebatte etwas geändert hat oder ob gerade ihr antiimperialistischer Flügel einen Wiederkäuermagen besitzt. Kritik muss sich der Antiimperialismus nämlich einbringen, wenn er das Urteil über einen sich aufbauenden Konflikt schon längst gefällt hat. Man geht so über die konkrete und zugleich noch nebulöse Lage hinweg. Die umfassenden Gründe für den nun militärisch geführten Konflikt zu schmälern, ist einer der Kapitalfehler in der tieferen Analyse dieses (selbstverständlich imperialistischen) Krieges, den Kronauer nicht begehen möchte. Er unternimmt mit seinem Buch als einer der Ersten im deutschsprachigen Raum den Versuch einer Einordnung. Einige Aspekte des Krieges gehen ihm dabei allerdings unter. Dem Autor muss allerdings zugutegehalten werden, dass sich erst jetzt, vier Monate nach Kriegsbeginn, ein detaillierteres Bild der Konfliktlage und auch der Konfliktgeschichte herauskristallisiert. Doch stellt sich am Ende eine gewisse Hilflosigkeit beim Lesen ein. Ein Gefühl, das die Linke gerne zu vermeiden sucht. Im herrschenden Kriegsgeschehen, wie auch in jeder Blockkonfrontation, ist der Großteil der Gesellschaft und mit ihr die Linke stets auf den Zuschauerposten verwiesen. Perspektiven der Abwendung von Kriegen oder gar Handlungsmacht fehlen ihr im kriegspolitischen Diskurs völlig. Auch in Kronauers Buch ist und bleibt Außenpolitik eine Frage des Staates“ (kritisch-lesen.de).

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

sehr guter Zustand, 208 S., kart.

Auflage

EA

Autor

Erscheinungsort

Köln

Erscheinungsjahr

2022

ISBN/ISSN-Nummer

978-3-89438-778-5

Verlag