Kellershohn Helmut

„Frieden oder ´Rettet Israel´?“ – Die linken Kritiker der Friedensbewegung und ihr Beitrag zur neuen deutschen Normalität

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Beschreibung

Ein kritischer Rückblick auf die Golfkriegsdebatte. „Von einer Militärallianz unter Führung der USA, zu der auch arabische Staaten wie Syrien und Ägypten gehörten wurde ab dem 17. Januar 1991 mit überwältigender militärischer Macht der Krieg gegen den Irak eröffnet: Er folgte zwei Zielen: Die Vertreibung der irakischen Truppen aus Kuwait und die weitgehende Zerstörung des Militärpotentials des Iraks. Während des Krieges ruft US-Präsident George Bush eine neue Weltordnung aus. Ende Februar erreichte die allierte Militärallianz ihre gesteckten Ziele, der Golf-Krieg hatte an die 100.000 Tote gefordert. Diese sind zwischen den Konfliktparteien außerordentlich ungleich verteilt: Im Kriegsverlauf kamen auf einen toten amerikanischen Soldaten etwa 250 tote irakische Soldaten und ZivilistInnen. Präziser Weise kann hier eigentlich nicht von einem Krieg, sondern es muss eher von einer standrechtlichen Exekution gesprochen werden… Es kennzeichnete die eigentümliche Situation im Frühjahr 1991, dass die, die sich als couragierte Anti-Antisemiten gegen die Kriegsgegner in der BRD positionierten, in keinem Fall die Enteignung oder gar Bestafung der durchaus namentlich bekannten Gitgasexporteure dieses Landes forderten… Israel war als Staat durch den Irak in militärstrategischer Hinsicht zu keiner Zeit des Golfkrieges ernsthaft herausgefordert. Die vom Irak zum Teil aus bundesdeutscher Produktion stammenden auf Israel abgschossenen Giftgasraketen haben nicht die staatliche Existenz Israels, dafür aber leider das Leben aller Zivilisten in Israel / Palästina tödlich bedroht. Aus einem kritisch-deutschen Blick war das in jeder Weise eine völlig schockierende Perspektive, die aber nicht umstandslos deckungsgleich mit einer palästinensischen Perspektive sein kann. Vermutlich auch aus der Erfahrung nach rund drei Jahren Intifada, in der israelische Sicherheitskräfte weit über 100 Intifada-Aktivisten durch CS-Gas-Einsatz getötet hatten und viele Frauen deswegen Frühgeburten erlitten, wurden von manchen Palästinenserinnen in den besetzten Gebieten die Giftgasangriffe des Iraks auf die in Israel lebende Bevölkerung offen bejubelt. Auch das ist ein Beleg für die Binsenwahrheit, dass ein langanhaltender Bürgerkrieg alle Beteiligten weiter verroht.

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

sehr guter Zustand, 56 S., Klammerheftung

Autor

Erscheinungsort

Duisburg

Erscheinungsjahr

1992

ISBN/ISSN-Nummer

3-927388-28-9

Verlag