Melber Henning (Hrsg.)

Genozid und Gedenken – Nambisch-deutsche Geschichte und Gegenwart

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Beschreibung

Das vorliegende Buch ist ein wichtiger Beitrag in der öffentlichen Debatte um deutsche Kolonialschuld und Wiedergutmachung. Die Beiträge von Janntje Böhlke-Itzen, Jan-Bart Gewald, Malte Jaguttis, Reinhart Kössler, Christoph Marx, H. Melber, Joachim Zeller und Jürgen Zimmerer widmen sich der Erinnerung und Aufarbeitung eines unerledigten (geschweige denn bewältigten) Kapitels deutscher und namibischer Geschichte. Ein Beitrag zur aktuellen(und nicht enden wollenden) Standortsuche und -bestimmung der deutsch-namibischen Beziehungen im Schatten kolonialer deutscher Altlast: so hat eine Anwaltskanzlei in Namibia 2022 eine Klage gegen das umstrittene Aussöhnungsabkommen mit Deutschland eingereicht. Die Kläger fordern die ‚Gemeinsame Erklärung‘ für ungültig zu erklären, weil sie gegen zahlreiche Artikel in der namibischen Verfassung verstoße. Bei einem Erfolg vor Gericht müßten die Verhandlungen neu beginnen. Sowohl die namibische wie die deutsche Regierung, die die Einigung 2021 als historischen Meilenstein bezeichnet hatten, dürften sich vehement gegen einen solchen Neuanfang stemmen.Die Bundesregierung hat mehrfach betont, das das Abkommen aus ihrer Sicht ‚ausgehandelt‘ sei. Nur noch über Modalitäten der Umsetzung müsse verhandelt werden.Zu den Klägern gehören mehrere Organisationen der Herero und Nama, deren Volksgruppen einst Opfer einesVölkermordes gewesen sind. Damals war ‚Deutsch-Westafrika‘, das heutige Namibia, eine deutsche Kolonie. Zehntausende Herero und Nama wurden von 1904 bis 1908 getötet, als die Kolonialmacht Aufstände brutal niederschlug. Lange hatte es die Bundesregierung vermieden, von einem Völkermord zu sprechen. Erst 2004 gestand die damalige Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul ein, dass man die Gräueltaten heute so bezeichnen würde. Die unzufriedenen Opferverbände kritisieren, sie seien nicht direkt an den Verhandlungen beteiligt gewesen (so auch der Verleger Werner Pieper in einer Rundmail).

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

sehr guter Zustand, 208 S., kart.

Autor

Erscheinungsort

Frankfurt

Erscheinungsjahr

2005

ISBN/ISSN-Nummer

3-86099-822-6

Verlag