Doucleff Michaeleen

Kindern mehr zutrauen – Erziehungsgeheimnisse indigener Kulturen

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Beschreibung

Bei ihren Reisen, u.a. nach Tanzania, zu den Maya in den mexikanischen Bundesstaat Yucatan sowie zu den Inuit, lernte die Autorin einen anderen, entspannteren (für ALLE Beteiligten!) Umgang mit kleinen Menschen kennen. Sie berichtete davon u.a. in einem Interview mit dem „Standard“ („Wir sollten unsere Kinder nicht ständig zu etwas zwingen“, 25.11.2021): „Als meine Tochter Rosie ihre ersten Wutanfälle bekam, habe ich viel nachgelesen, um herauszufinden, was uns helfen könnte. Die Tipps aus den Büchern haben die Situation aber nur noch schlimmer gemacht. Wir haben ständig gestritten, ständig gab es Machtkämpfe, und es wurde herumgeschrien. Zu sehen, wie die Eltern in Yucatán, in der Arktis, in Tansania mit ihren Kindern umgehen, hat mir sehr geholfen. Ich habe dort Erziehungsstrategien beobachtet, die auf der ganzen Welt angewandt werden“. Dazu gehört auch der Abschied von vielen Mythen der doch vermeintlich so „zivilisatorischen“ westlichen Welt, etwa, dass alle Babys in regelmäßigen Abständen Nahrung brauchen, und zwar in genormten Mengen. Dabei kritisiert sie auch die Kinder-Parallelwelt des „Westens“ (Kindergärten, Kinderspielplätze, Kinderzoos, Kindermuseen, Kinderzirkusgruppen, nicht zuletzt die Berge von blinkendem, glitzernden, plüschigem, knatternden Kidnerspielzeug…): „In den letzten hundert Jahren haben wir zwei Welten erschaffen: die Erwachsenenwelt und die Welt der Kinder. In der einen spielt sich das „normale“ Leben ab: Menschen arbeiten, machen den Haushalt, haben Pflichten. Die andere ist eine Art Fantasiewelt. Dort geht es nur um das Kind, es gibt spezielles Essen, spezielle Aktivitäten und vor allem ständige Unterhaltung. Psychologen, die andere Kulturen erforschen, sagen: Indem man Kinder ständig in dieser Fantasiewelt verweilen lässt, tut man ihnen nichts Gutes. Sie lernen nie, sich in der normalen Welt zurechtzufinden. Irgendwann ziehen sie aus und sind völlig unselbstständig. Wenn man Kinder hingegen in die Erwachsenenwelt einbezieht, lernen sie zu kooperieren und Teil des Teams, der Familie zu sein. Meine Tochter hatte nach so einem Tag voller kindzentrierter Aktivitäten immer eine Art Kater. Sie war total unleidlich, nachdem wir bei einem Kindergeburtstag waren, mit ihr gespielt haben und sie Kindersendungen haben anschauen lassen. Der Grund: Sie wollte ihr Fantasieland nicht mehr verlassen. Mittlerweile habe ich das alles abgeschafft“. Es bedeutet für alle Seiten Stress, Kids immer zu allem Möglichen (und Unmöglichen) animieren und hinfahren zu wollen: „In anderen Kulturen ändern Menschen ihr Leben auch nicht komplett, wenn sie Kinder bekommen– sie beziehen sie in ihr Leben ein. Natürlich gibt es kinderspezifische Aktivitäten, die ein Kind gerne machen will, aber es sind nicht die Eltern, die sie dort hinschleppen. Das Kind spielt Fußball, weil es gerne Fußball spielt“. Auch Lob sei eher kontraproduktiv: „Lob ist eine eher neue Erziehungsmethode und in der Wissenschaft nicht unumstritten. Eine Folge von zu viel Lob kann sein, dass das Kind irgendwann darauf angewiesen ist. Es strengt sich nur noch an, weil es gelobt werden will. Außerdem ist Lob wirklich unnötig, um Kinder zu motivieren. Sie sind von sich aus motiviert – alleine ein Klettergerüst hinaufzuklettern oder ein Bild zu malen ist für sie schon Antrieb genug“. Dieses Buch ist ein anregender Ratgeber, oder besser: Antiratgeber, für einen besserern, natürlicheren, würdigen und relaxten Umgang mit Kindern. Für alle, die mit ihnen zu tun haben!

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

384 S., Pappband, geb.

Autor

Erscheinungsort

München

Erscheinungsjahr

2023

Verlag