Anonym

Konspirationistisches Manifest

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Beschreibung

Das Konspirationistische Manifest steht in der inhaltlichen Tradition der Broschüre Der kommende Aufstand vom Unsichtbaren Komitee aus dem Jahr 2007, welches dann auch eine Stellungnahme zum Erscheinen und zur französischen Rezension dieses neuen Texts veröffentlicht hat. Das Manifest erschien in Frankreich in einem renommierten Verlag, in Deutschland hingegen zunächst im Eigenverlag der Übersetzer (= die vorliegende Ausgabe), bevor einige Monate später eine Auflage im „Sodenkamp & Lenz Verlagshaus“ erschien, der dem Umfeld der „Coronarebellen“ zugerechnet wird (ironischerweise wird diese zweite Auflage als „deutsche Originalausgabe“ ausgewiesen). Das Manifest ist „anonym, weil es niemandem gehört; es gehört zur laufenden Bewegung der gesellschaftlichen Zersetzung.“ Es handelt sich im Grunde um gar kein Manifest, da es über weite Strecken wenig agitatorisch oder skandalträchtig geschrieben ist. Letztlich handelt es sich um eine Art Briefing, das für all jene nützlich sein kann, die seit dem „weltweiten Schlag“ vor nun mehr als 2 Jahren in durchaus konfuse Opposition geraten sind. Hingegen werden es alle anderen abwehren, ignorieren oder nicht verstehen. „Die Debatte findet nicht zwischen Konspirationismus und Antikonspirationismus statt, sondern innerhalb des Konspirationismus.“ Entsprechend soll und kann dieses Buch sicher niemanden überzeugen.(magazinredaktion.tk) – Vor allem der erste Teil des Konspi-Manifests liest sich sehr spannend, man ist schnell gefangen in den besonderen Sound des Textes. Aber man stellt fest, dass sich die Autor*innen auch hier dem Unsichtbaren Komitee sehr ähnlich, sich wenig um reale Machtverschiebungen in bürgerlichen Gesellschaften interessieren und schon gar nicht für Klassenkämpfe. Dass ist nicht verwunderlich, weil die Autor*innen unverkennbar einen akademischen Hintergrund haben, wie unschwer an der Menge von Wissenschaftler*innen, Philosoph*innen, Schriftsteller*innen zu erkennen ist, die in dem Buch erwähnt werden. Auch wenig bekannte Quellen werden herangezogen…. Die Fokussierung der Autor*innen auf den Kampf gegen die Macht in all ihren unterschiedlichen Formen führt dazu, dass an manchen Stellen die Unterschiede zwischen bürgerlicher Demokratie und faschistischer Herrschaft verschwinden. So richtig es ist, immer wieder zu betonen, dass es sich hier nicht um antagonistische Beziehungen handelt, ist es auch falsch, quasi jeden Unterschied zwischen den Herrschaftsformen einzuebnen. Diesen Eindruck hat man manchmal, wenn dann darüber geschrieben wird, welche linke Wissenschaftler*innen in den 1930 und 1940er Jahre mit den US-Staatsapparaten kooperierten, was schon länger bekannt ist. Dass es dabei um den Kampf gegen den Nationalsozialismus ging und dass seine Niederlage für Juden beispielsweise nun gar nicht nebensächlich war, bleibt bei dieser allgemeinen Machtkritik ausgeblendet. (Peter Nowak) – Wir sollten uns nicht von dem Ton des Autors abschrecken lassen, der ein wenig pathetisch, männlich, kompakt, grossspurig daherkommt. Auch dieser Ton ist Resonanz einer speziellen Geschichte von Erfahrungen, Enttäuschungen, Vereinsamungen, Wut, Klugheit, Weitsicht und Hoffnung. Alles in allem ist er Ausdruck eines tiefgreifenden Veränderungswillens. Warum konspirationistisch? Natürlich weil den Kritiker*innen der Coronamassnahmen ihre Hörigkeit gegenüber Verschwörungstheorien nachgesagt wurde. Ihre Unwissenschaftlichkeit, ihre Dummheit, ihre rechtsoffene oder rechtsradikale Schwurbelei. Dabei heisst Konspiration ja im Wortsinn „gemeinsam atmen“, ein Gleichklang. Wo Menschen dieselbe Luft atmen und denselben Geist teilen, entsteht Konspiration. Wir sollten den Begriff positiv benutzen, ihn uns aneignen, denn die Gegenseite praktiziert ihre eigenen Verschwörungen. Zusammen sitzen, etwas aushecken, etwas vorbereiten, das ist Konspiration. Und genau das sollte mit all den Massnahmen der „sozialen Distanz“ denunziert und verhindert werden. (Hanna Mittelstädt)

Zusätzliche Information

Gewicht 600 g
Zustand

sehr guter Zustand, 204 S., kart.

Auflage

dt.EA (OA Le Seuil, Paris 2022, u.d.T. "Manifeste conspirationniste")

Autor

Erscheinungsort

Berlin

Erscheinungsjahr

2022

ISBN/ISSN-Nummer

978-3-9822745-9-1

Verlag