Über den Ziegelbrenner

Über den Namen

Der Ziegelbrenner geht aus der Geschäftsaufgabe des Anares Buchvertriebs hervor und dient dem Ausverkauf des Bücherlagers, das immer noch voll mit tausenden Büchern ist, die zu schade sind für den Altpapiercontainer.

Zum Name „Der Ziegelbrenner“: „Was die Aktualität des ´Ziegelbrenner´ betrifft, so ist sie absolut zu nennen im Hinblick auf die politischen und sozialen Probleme der Welt“, so Arnim Richter, der eine Dissertation zu Maruts Zeitschrift verfasste, im Jahr 1976. Das gilt bald 40 Jahre später nicht weniger, was an sich schon beachtlich ist für eine bald 100 Jahre alte Zeitung (die erste Ausgabe erschien 1917). Marut hielt an der Veränderungsbedürftigkeit des scheinbar Unveränderlichen fest (heute würden wir von „Sachzwang“ reden, dem „TINA-Prinzip“: There Is No Alternative – dem es ein schallendes und beharrliches „Aber doch!“ entgegenzuhalten gilt). Die Ablehnung von Staatlichkeit und Autoritäten jeder Art, die Befreiung aus den Fesseln des Kapitalismus, die Solidarität mit den Entrechteten und Papierlosen, der Grundsatz der freien Übereinkunft sind bis heute gültige Prinzipien (nicht verschwiegen werden soll, dass Marut den damals verbreiteten antisemitischen Stereotypen aufsaß und an diesem Punkt also unreflektiert „Kind seiner Zeit“ war). Der Ziegelbrenner war ein Ein-Mann-Projekt gegen die Orthodoxie und Phantasielosigkeit der damaligen staatsfixierten Linken (die Staatsgläubigkeit ist auch im Jahre 2014 weit verbreitet; und „Ich“ statt „Wir“ heisst es nun auch bei mir, nachdem jahrelange Versuche, Anares auf breitere Beine zu stellen, erfolglos blieben).

Ret Marut musste 1919 nach der Niederschlagung der Räterepublik untertauchen und schliesslich das für ihn lebensgefährlich gewordene Land verlassen. Aus Marut wurde nun B. Traven, der mit seinem Pseudonym jedem Personenkult entgegenwirken wollte (ironischerweise wurde ihm gerade das nun als geschäftstüchtige Masche vorgeworfen). Die Biographie des schöpferischen Menschen war nach Travens Ansicht sein Werk. Der 1999 verstorbene Krimiautor Hansjörg Martin wollte „Eine Trommel für Traven“ schlagen. Tatsächlich sind auch die Traven-Romane bis heute lesenswert (seit ich als 13- oder 14jähriger von der in der DDR lebenden Oma „Die weiße Rose“ geschenkt bekam, waren die meisten anderen Abenteuerromane für mich nur noch fader, kalter Kaffee). Als vor 20 Jahren, im Januar 1994, der Aufstand der EZLN im südmexikanischen Chiapas ausbrach wurde der Weltöffentlichkeit deutlich, wie wenig sich an der Lebensrealität in dieser Region seit Travens in den 1920er/ 1930er Jahren publizierten Büchern geändert hatte. Als kleines Staubkorn in der Medienlandschaft möchte ich wenigstens einen Paukenschlag dazu beitragen, die Erinnerung an Marut/ Traven weiter lebendig zu halten. Denn eine Trommel muss hörbar sein, sonst taugt sie nichts.

Rund ums Buch

Mein Service für Verlage, Autorinnen und Autoren:

• Optimierung und Korrektur von Manuskripten bis zur Druckreife (Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung, Gliederung, Stil, Inhalt)
• Redigieren von Büchern, Flyern, Zeitschriften, Verlagsprospekten, Werbetexten
• Unterstützung bei der Buchkonzeption von der inhaltlichen Strukturierung über die Gestaltung bis zur Suche nach geeigneten Verlagen
• Texten von Klappentexten, Pressemitteilungen und Werbemitteln
• Organisation von Lesungen und Veranstaltungen
• Beratung bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Meine Kernkompetenzen bei Buchprojekten liegen in den Bereichen Belletristik, Sachbücher zu politischen und sozialen Themen, Fachbücher aus Kultur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Auch darüber hinaus lohnt ein Beratungsgespräch immer – und was ich nicht selber machen kann, vermittele ich gerne weiter. Ich mache Texte lesbar – vom Werbeslogan bis zur Buchreihe. Honorar nach Vereinbarung. Projekte bisher u.a.:

• Mitarbeit „Bibliographie lieferbarer anarchistischer Bücher“ (1991 und 1995; Konzeption und Recherche)
• Mitherausgabe Buch „Lernen in Freiheit“ (1993; Konzeption und Beitrag)
• Durchführung „Libertäre Buchmesse“ (1993; Organisation und Öffentlichkeitsarbeit)
• Herausgabe „Antifaschistische Literaturliste“ (1993 und 1995; Konzeption und Redaktion)
• Mitherausgabe Buch „Freiheit gestreift“ (1995; Konzeption und Beitrag)
• Neuausgabe Buch „Die Suche nach dem richtigen Vernichtungsbau“ (1996; Vorwort und Korrektur)
• Neuausgabe Buch „Das Recht auf Faulheit“ (1998; Herausgeber, Konzeption und Beitrag)
• Bibliographische Hinweise Buch „Zwischen Schreibtisch und Straßenschlacht?“ (von Bernd Drücke, 1998)
• Neuausgabe Buch „ABC des Anarchismus“ (1999; Lektorat und Gestaltung)
• Neuausgabe Buch „Die Ethnisierung des Sozialen“ (1999; Mitherausgeber, Konzeption und Aktualisierung)
• Beratung Verlagsgründung „Summa Verlagsprojekt“ (2001)
• Gründungsberatung eines Versandantiquariates (2003)
• Korrektur von Büchern, u.a. W.G. Neumann:  „Gesellschaftsphilosophie Band 1-3“ (2005)
• Korrektur Buch „Brandstiftung im Purzelbaum – Märchen“ (von Alexander Nabben, 2006)
• Gründung der Buchreihe „Archiv“ mit der Neuausgabe „Max Havelaar“ (2007; Konzeption)
• Lektorat Buch „Zwei Koffer nach Bamako“ (von Christof Wackernagel, 2010; Lektorat und Korrektur)
• Initiative für eine „Anares-Genossenschaft“ (2012 vor offizieller Gründung eingestellt)
• Begleitung der Neuinszenierung des Musicals „Hair“ mit einem Büchertisch (2014)
• Mitorganisation verschiedenster Veranstaltungen (Lesungen, Seminare etc.)
• Beiträge in diversen Zeitschriften (u.a. Contraste, Intro, Kölner Stadtrevue, Schwarzer Faden, taz, Weg & Ziel)
• Tätigkeit als Buchrezensent für verschiedene Medien
• Vorträge und Podiumsdiskussionen zu Geschichte, Entwicklung und Zukunft alternativer Medien, zur Leseförderung sowie zu Themen aus den Bereichen Pädagogik, ökologische Stadtentwicklung, Sozialpolitik, Flüchtlingspolitik, Kritik des staatlichen Strafens, Konsumkritik, Postwachstumsgesellschaft, solidarische Ökonomie